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Offizielle Stellungnahme der Vineyard-Bewegung Deutschland, Österreich und Schweiz zur Flüchtlingssituation

Update: Bei der Vineyard Speyer gibt es die Stellungnahme im PDF-Format.

Im Angesicht des starken und anhaltenden Flüchtlingszustroms beziehen wir als Vineyard-Bewegung in Deutschland, Österreich und Schweiz Stellung. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Flüchtlinge willkommen geheissen werden in unseren Ländern und wir ermutigen alle Vineyards, den Flüchtlingen zu dienen und zu helfen, sowohl in Deutschland, Österreich und der Schweiz, als auch in ihren Heimatländern und den Durchgangsländern. Diese Hilfe ist Gebot der Stunde und Gebot der Bibel, wie wir sie verstehen.

Das Volk Gottes wird in der Bibel kontinuierlich aufgefordert, Arme, Witwen, Waisen und Fremde aufzunehmen und sich um sie zu kümmern, ohne jegliche Gegenleistungen zu erwarten. Auch heute sind wir als bekennende Christen dazu aufgerufen, dasselbe zu tun. Gott hat ein barmherziges Herz und liebt es zu sehen, dass wir uns um den Nächsten kümmern. Wir setzen uns deshalb als Vineyard-Bewegung für eine Willkommenskultur ein, für einen Dienst an Flüchtlingen, der Linderung ihrer Not und für die Integration derselben in unsere Gesellschaft und Nachbarschaft und die Gemeinschaft mit Menschen aus den Vineyards.

Wir fürchten uns nicht vor einer Islamisierung des Abendlandes, weil wir an die Souveränität Gottes glauben, Gott alle Menschen liebt und diese unsicheren Zeiten bei allen Beteiligten, auch den Flüchtlingen, viele geistliche Fragen aufwerfen, die im Evangelium eine Antwort finden können. Jeder Mensch ist eine Schöpfung Gottes und voll und ganz geliebt und gewollt. Daher wollen wir mit Nächstenliebe aufeinander zugehen und Hass mit Liebe begegnen.

Wir sagen ganz klar ja zu Flüchtlingen aus Kriegs – und Notstandsgebieten, weil sie in einer totalen Hoffnungslosigkeit leben, ohne jegliche Aussicht auf Verbesserung ihres Umfeldes wegen Kriegszuständen, Ausbeutung und korrupter Politik.

Wir unterstützen jede Art nachhaltiger Hilfe in Krisen- und Notstandsgebieten, wodurch Lebensbedingungen geschaffen werden, die es ermöglichen, menschenwürdig zu leben.

Wir sprechen uns für einen sicheren Fluchtkorridor aus von Nordafrika und dem Nahen Osten nach Europa, damit eine sichere Flucht gewährleistet ist und das Leiden, die Ausbeutung und der Tod auf dem Mittelmeer, aber auch auf dem Landweg über die Balkanroute ein Ende haben. Bis es so weit ist, ist es unsere Pflicht, Flüchtlingen auf dem Meer und dem Land Hilfe zu leisten.

Wir sehen die eigene Mitverschuldung der westlichen Länder an den Kriegsgeschehen und der Armut in der Welt durch die Waffenindustrie, Lebensmittelspekulation, oppressive wirtschaftliche Absprachen, aber auch unsere eigene Verschwendung von Ressourcen und die Unterstützung von Billigprodukten, die unter nicht-fairen Bedingungen hergestellt werden und viele Länder erst in Armut treiben. Hier werben wir für ein Umdenken und beginnen bei der eigenen Bereitschaft eines veränderten Lebensstils.

Wir ermutigen alle Leitenden innerhalb der Vineyard-Bewegung mit vorbildlichen Schritten voran zu gehen und zu zeigen, dass wir mit den Flüchtlingen zusammen in Einheit unsere Gesellschaft weiterentwickeln wollen. Es ist eine grosse Chance für Deutschland, Österreich und die Schweiz dem Trend der Bevölkerungspyramide eine Kehrtwende zu verschaffen und somit das soziale System zu stärken.

Vineyards können so ein Zuhause für Flüchtlinge werden und gleichzeitig gesellschaftsrelevant den Glauben an Jesus Christus leben.

Martin & Georgia Bühlmann, Leiter der Vineyard-Bewegung Deutschland, Österreich, Schweiz – mit dem Leitungsteam

Berlin und Bern, den 21. September 2015

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  1. Antworten
    Stefan says:

    Wenn eine christliche Organisation etwas anderes schreiben würde,wäre es gegen die Bibel!Ich kann jeden Abschnitt verstehen,aber als Christ nicht alles unterstützen.Der Menschenverstand sagt mir nämlich auch,dass ein Fass ohne Boden aufgerissen wurde.Eine Einladung zu Völkerwanderung ausgesprochen wurde.Was sagen sie zur politischen Verantwortung?Gehen sie doch bitte auch auf Helfen vor Ort ein.Ein“Macht euch auf die gefährliche Reise nach Europa“(und dann mal sehen)kann ich so nicht stehen lassen…
    MFG Stefan

    • Antworten
      Jörn says:

      Hallo Stefan,

      danke für deinen Kommentar! Für die politischen Weichenstellungen sind wir die falschen Adressaten. Dafür haben wir gewählte Volksvertreter, die nun endlich mal zeigen können, ob sie den richtigen Beruf gewählt haben.

      In erster Linie geht es darum, mit der Situation umzugehen. Natürlich kann dies zunächst chaotisch sein, Krieg und Vertreibung sind leider nicht wohlgeordnet und sauber. Wir sprechen uns deshalb für einen sicheren Fluchtkorridor aus, nicht damit plötzlich alle Deutschland überschwemmen, sondern damit die Menschen nicht auf der Flucht um ihr Leben bangen müssen! Denn das wäre die Alternative, wenn wir Ihnen diese Möglichkeit nicht geben. Europa ist groß und reich genug, um die geschätzten 30 bis 40 Millionen zu verteilenden Flüchtlinge zu versorgen. Dass dabei auch die anderen Länder mit anpacken müssen ist für mich selbstredend. Deutschland ist vorangeschritten und hat Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft bewiesen.

      „Vor Ort helfen“, wie mag das aussehen? Syrien ist eine Diktatur, in Afghanistan und im Irak herrschen Clans oder der IS. Da haben es Hilfsorganisationen schwer, Fuß zu fassen. Natürlich wäre es besser, den Menschen vor Ort direkt helfen zu können. Aber wenn dein Leben in Gefahr ist, überlegst du nicht lange und wartest auf Besserung sondern nimmst die Beine in die und die Familie an die Hand und schaust, dass du möglichst schnell in Sicherheit kommst.

      Machen wir uns nichts vor, flüchten werden ohnehin sehr sehr viele. Aber wollen wir diese Menschen wirklich in erbärmlichen Zuständen in der Türkei oder im Libanon vor die Hunde gehen lassen oder geben wir geschätzte 10 Euro Steuern pro arbeitendem Kopf pro Monat aus, damit sie ein menschenwürdiges Leben haben können?

      Liebe Grüße
      Jörn

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