Text von Georg
Als Leiter des Musikteams meiner bisherigen Gemeinde hatte ich vor einigen Monaten bereits die Einladung zur Beteiligung an der ChurchNight bekommen.
12 Stunden Gebet und Anbetung mit vielen anderen Gemeinden zusammen unter dem Motto „Wir sind eins“, das klang cool. An einer derartigen christlichen Großveranstaltung hatte ich noch nicht teilgenommen – da wollte ich gern dabei sein, aber ich ahnte auch, dass das Interesse in meiner Gemeinde gering sein würde,so dass ich ggfs. ganz alleine dort spielen würde.
Es kam dann wie „befürchtet“: ich bekam den vorletzten „Slot“ um fünf Uhr morgens! Trotz dieser Zeit hatte ich zwei Musiker dazu gewinnen können, dann haben wir Katrin noch gefragt, ob sie nicht auch dabei sein möchte und schlussendlich waren wir sogar zu fünft – aus drei Gemeinden – aber wir sind ja eins. 🙂
Sorge bereitete mir im Vorfeld, dass ich um die späte Zeit nicht mehr fit sein könnte. Nach langer Abwägung hatte ich daher entschieden, zwar zu Beginn der ChurchNight um 19 Uhr anwesend zu sein, dann aber zeitnah nach Hause zu gehen und ein paar Stunden bis zu Jörn’s Slot zu schlafen (wir wohnen nicht weit entfernt).
1.30 Uhr.
Als ich nach drei Stunden Schlaf wieder eintreffe, sind immer noch 100 bis 150 Leute da und es spielt eine Gruppe charismatischer Katholiken. Wow…. ich wusste gar nicht, dass es so etwas unter Katholiken gibt, und ein derart intensiver Sprachengesang von mindestens 2/3 der Anwesenden war für mich schon ungewohnt…
Ich bin dann in den Bandraum und habe dort neben einigen meiner Mitstreiter auch Katrin und Jörn getroffen.
Jörn tat mir etwas leid: Zuvor waren nur Band-Besetzungen angesetzt und er musste als (wie sich letztlich herausstellte einziger überhaupt) Solist ran.
Zwei Uhr.
Jörn geht auf die Bühne, spielt das erste Lied an und – setzt da an, wo die anderen aufgehört haben! Die Leute geraten mit jedem Song immer mehr aus dem Häuschen, singen was das Zeug hält. Jörn war total vollmächtig unterwegs! HOLY SPIRIT! Es war bewegend und beeindruckend gleichzeitig.
Drei Uhr.
Ole von KölnWest spielt mit seiner Truppe. Zwar leert sich in dieser Stunde langsam der Saal, aber auch der war einfach gut unterwegs und die verbliebenen Besucher hatten eine gute Zeit.
Vier Uhr.
Katrin ist dran. Jörn unterstützt sie gesanglich, aber leider bekomme ich von den beiden nichts mit, weil dann bei mir die letzten Vorkehrungen anlaufen, Gitarre stimmen, Sachen zusammensuchen, die Texte für den Songbeamer, mein letzter Musiker findet sich ein und ein bisschen wächst auch die Anspannung.
Und dann ist es fünf Uhr.
Wir gehen hoch, ich fange das Intro zum ersten Lied an – und das Keyboard läuft nicht! Schließlich steigen wir halt ohne ein.
Und dann läuft es auch bei uns. Und viel zu schnell ist die Stunde rum.
12 Stunden Gebet, Gesang und Anbetung… einfach gute Zeit mit Gott. Jetzt denke ich manchmal, wäre ich doch die ganze Zeit vor Ort gewesen…
Ich wünsche mir, noch viel häufiger zu erleben, wie Menschen gute Zeit mit Gott haben. Wünsche mir, ihnen dabei ein Stück helfen zu können – und mir selber auch. Denn ich habe wieder einmal festgestellt, dass ich am besten in Gottes Nähe komme, wenn ich selber spiele.
Ich bin gespannt, ob es eine Fortsetzung der ChurchNight in 2018 geben wird. Und ob ich in irgendeiner Weise nochmal dabei bin.